Wir lassen niemanden allein!

mog61-Vorsitzende Marie Hoepfner bei der 6. Mahnwache gegen Obdachlosigkeit und Zwangsräumungen

Von Mittwoch, 13. März, 16 Uhr, bis Donnerstag, 14. März, 12 Uhr, fand vor dem Roten Rathaus die 6. Mahnwache gegen Obdachlosigkeit und gegen Zwangsräumungen statt. Es gab zahlreiche Rede- und Musikbeiträge, Kaffee, Tee und Lagerfeuer sowie kostenloses warmes Essen. Gleich zu Beginn hielt mog61-Vorsitzende Marie Hoepfner eine kämpferische Rede und forderte Wohnungen und Gesundheit für alle - unabhängig vom Aufenthaltsstatus. Sie sprach nicht nur für mog61 Miteinander ohne Grenzen e.V., sondern auch für das Aktionsbündnis Solidarisches Kreuzberg e.V. und das Bündnis gegen Obdachlosigkeit und Zwangsräumungen. Hier ist ihr Beitrag im Wortlaut:

"Ich bin Marie Hoepfner, ehrenamtliche Vorsitzende des Vereins mog61 Miteinander ohne Grenzen e.V. Unser Verein ist Teil des Aktionsbündnisses Solidarisches Kreuzberg und des Bündnisses gegen Obdachlosigkeit und Zwangsräumungen. Deshalb spreche ich heute für alle drei.

Erst mal Hallo! Es ist schön, dass ihr da seid. Diese 6. Mahnwache ist wichtig! Denn es ist wichtig, dass wir uns hier versammeln und gemeinsam ein Zeichen gegen die Missstände in unserer Gesellschaft setzen. Obdachlosigkeit ist eine Schande für eine wohlhabende Gesellschaft wie die unsere. Jeder Mensch hat das Recht auf ein sicheres Zuhause mit Zugang zu sauberem Wasser und Sanitäranlagen sowie auch das Recht auf medizinische Versorgung. Dies ist ein menschliches Grundbedürfnis.

Ja, in Deutschland hat jeder Mensch das Recht auf Gesundheitsversorgung. Und ja, das Recht auf ein Dach über dem Kopf ist ein Menschenrecht und wird in Artikel 25 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte ausdrücklich erwähnt. Doch leider werden immer mehr Menschen auf die Straße gedrängt, weil sie sich die steigenden Mieten nicht mehr leisten können oder weil sie aus ihren Wohnungen zwangsgeräumt werden. Es ist an der Zeit, dass wir uns gemeinsam dagegen wehren! Wir dürfen nicht länger akzeptieren, dass Menschen auf der Straße leben müssen, dass Familien auseinandergerissen werden, weil sie ihre Wohnung verlieren. Wir müssen solidarisch sein und uns gegenseitig unterstützen, damit niemand in dieser Situation allein gelassen wird.

Wir von mog61 Miteinander ohne Grenzen e.V. - und ich spreche hier auch für das Aktionsbündnis Solidarisches Kreuzberg und das Bündnis gegen Obdachlosigkeit und Zwangsräumungen - fordern daher:

Lasst uns gemeinsam dafür kämpfen, dass Obdachlosigkeit und Zwangsräumungen der Vergangenheit angehören!

Lasst uns gemeinsam für eine gerechtere Gesellschaft kämpfen, in der alle Menschen ein sicheres Zuhause haben!

Lasst uns gemeinsam ein Zeichen setzen und sagen: Wir lassen niemanden allein!

Deshalb lautet unsere politische Hauptforderung: "Wohnungen und Gesundheit für alle!" - unabhängig vom Aufenthaltsstatus. Wir solidarisieren uns mit obdachlosen und wohnungslosen Menschen mit und ohne Migrations- oder Fluchtgeschichte in ihrem Kampf für ihr Recht auf menschenwürdiges Wohnen und um eine uneingeschränkte Gesundheitsversorgung. Lasst uns gemeinsam stark sein und weiter für eine bessere menschenwürdige Zukunft kämpfen! Danke, dass ihr hier seid und euch für dieses wichtige Anliegen einsetzt!"