Wir nähen eine Mund-Nasen-Maske!

Sich eine behelfsmäßige Maske zu basteln, ist gar nicht so schwer. Wir stellen hier die einzelnen Arbeitsschritte vor. Ausführliche Anleitungen gibt es dazu inzwischen auch im Netz.
 
1 Was wir brauchen
Benötigt wird ein luftdurchlässiger, kochfester Baumwollstoff, Größe ca. 27 cm mal 32 cm. Etwa wie bei einem T-Shirt oder einem Hemd. Wenn man den Stoff doppelt nimmt, vor Mund und Nase hält und dann noch ohne größeren Widerstand ein- und ausatmen kann, ist er genau richtig. Der Stoff kann ganz nach Geschmack bunt oder sonst irgendwie lustig sein. Dazu zwei Stoffstreifen 60 cm mal 2 cm - das werden die Seitenbänder zum Einfassen des Tuchs bzw. Umbinden der Maske. Ebenfalls aus kochfester Baumwolle. Wunderbar eignen sich dazu im Handel erhältliche Einfassbänder.
2 Zuschneiden
Das Tuch für die Maske und die Stoffstreifen in der richtigen Größe ausschneiden bzw. die Einfassstreifen bei 60 cm abschneiden. Jetzt den Stoff einmal Vorderseite auf Vorderseite zusammenfalten und an der Rückseite vernähen. Die Naht glattbügeln, den Stoff umstülpen und dann nochmal bügeln.
3 Bügeln
Jetzt in das Tuch drei gleichmäßig verteilte Falten bügeln, Tiefe ca. 1,3 cm. Marianne zeigt oben im Video ganz genau, wie es funktioniert. Wirkt auf den ersten Blick kompliziert, aber wenn man erst einmal 50 oder 100 Masken gebügelt hat, geht es - wie man hört - ganz leicht von der Hand.
4 Linke Seite
Beim den Seitenbändern ist der obere Teil mit rund 35 cm deutlich länger als der untere mit 25 cm. Dabei dient die Mitte des Tuchs als Maßpunkt. Also markieren wir die Stelle mit dem Bügeleisen, legen das Tuch in das linke Seitenband ein und vernähen es. Dabei schlagen wir das Band an beiden Enden ein, damit es nicht ausfranst.
5 Rechte Seite
Haben wir das auf der linken Seite geschafft, gelingt es uns auch rechts sicher ganz problemlos.
6 Die Maske ist fertig!
Die längeren Bänder weisen nach oben, die Falten sind nach unten gerichtet und die große Falte ist, von außen betrachtet, oben. Zum Tragen kann man die Falten in der Mitte nach außen ziehen. Vor der ersten Benutzung muss man die Maske waschenBeim Ausziehen sollte man die Außenfläche nicht berühren und danach die Hände waschen. Bitte die Maske nach jedem Tragen oder mindestens einmal täglich desinfizieren: 30 Minuten in den vorgeheizten Backofen legen, mindestens fünf Minuten auf dem Herd im Wasserbad auskochen oder bei 60 Grad in die Waschmaschine. Dann sind alle Viren tot.
Gelernte Schneiderin

Marianne leitet das Masken-Projekt (viele im Kiez kennen sie als AVA B. vom "Nähkurs für Jedermann"). Sie ist gelernte Schneiderin, hat das Masken-Design entworfen, näht selbst kräftig mit und ist auch auf den vier Anleitungsvideos zu sehen. Und das sagt sie selbst dazu:

"Wir haben ja alle Corona mitbekommen, dass die Masken überall knapp waren. Ich hatte das in meiner Werkstatt schon einmal ausprobiert und schon die eine oder andere Maske gemacht und überlegt: Wie kann man eine Produktion aufbauen, die schnell geht? Dann kam Marie, die Vorsitzende von mog61, auf mich zu und fragte, ob ich das machen könnte. Wir hatten aus unserem Projekt „Nähen ohne Grenzen“ noch ganz viel Stoff von dem Geschäft "WollLust" und da schlug sie vor, dass wir daraus Stoffmasken nähen könnten. Das war eine super Idee!"

mog61 bedankt sich ausdrücklich bei ihr und den vielen anderen Helfer*innen für ihren Einsatz!

Unsere Mund-Nasen-Masken sind komplett selbst gefertigt. Sie sind weder medizinisch geprüft, noch zertifiziert. Es handelt sich nur um einen Behelf, solange zertifizierte Mund-Nasen-Schutzmasken oder höhere Schutzklassen nicht ausreichend verfügbar sind. Diese Maske stellt nach bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen keinen Schutz gegen das Corona-Virus dar, könnte umgekehrt aber die Verbreitung von Tröpfchen durch den Träger reduzieren - falls er ohne es zu wissen selbst infiziert ist. Damit kann die Maske möglicherweise die Übertragung der Infektion mindern. Sinnvoll ist es z.B., eine solche Maske im Supermarkt oder bei der Begegnung mit besonders gefährdeten Personen zu tragen. Die Maske sollte auf keinen Fall eine falsche Sicherheit vermitteln. An Händewaschen und Abstandhalten führt trotzdem kein Weg vorbei. Zunehmend gilt die Maske aber als "Zeichen der Solidarität": Der Träger macht damit deutlich, dass er sich seinerseits bemüht, andere ggf. möglichst nicht anzustecken. Hier gibt es Infos zur Diskussion um Atemschutzmasken und hier eine kleine Maskenkunde. mog61 übernimmt keinerlei Haftung für die Wirksamkeit der selbst gefertigten Masken oder ihre Verwendung. Die Benutzung erfolgt ausschließlich auf eigene Gefahr, Schadenersatzansprüche sind ausgeschlossen.