Was kann ich tun?

Die Kampagne "KiezcouRAGE" gibt Ratschläge bei Konflikten im öffentlichen Raum

Courage bedeutet Mut und die Kampagne mit dem Titel "KiezcouRAGE" fordert dazu auf, bei Konflikten im öffentlichen Raum mehr Mut zu zeigen - nämlich hinzuschauen, nachzufragen, zuzuhören und miteinander zu handeln. "Darauf zu warten, dass andere reagieren, schützt niemanden. Deshalb tun wir uns zusammen, unterstützen einander, teilen, was wir wissen und wer wofür ansprechbar ist", lautet das Credo von KiezcouRAGE. Der gemeinnützige Verein mog61 Miteinander ohne Grenzen e.V. ist von Anfang an mit dabei.

Ausgangspunkt waren die Erfahrungen von Paula Camara von "Spielplatz in Not". Die Kommunikationsdesignerin hatte 2020 erleben müssen, wie sich ihr inzwischen sechsjähriger Sohn auf einem Spielplatz im Wrangelkiez an einer Spritze verletzte. Es folgten ein Horrortrip durch die Notaufnahme und eine Reihe von HIV-Tests in den folgenden Monaten. Was ist in einem solchen Fall zu tun? Das wird jetzt auf einem großformatigen roten Plakat erklärt, das Camara gestaltet hat. '"Wichtig: Ruhe bewahren, die Situation aber ernst nehmen!", lautet ein Ratschlag.

Inzwischen wurden sechs solche Plakate zu verschiedenen Themen entworfen. Zwei weitere haben ebenfalls mit Drogen zu tun: "In meinem Treppenhaus werden Drogen konsumiert" und "Ich habe eine Spritze gefunden". Aber im Kiez gibt es natürlich noch weit mehr Konflikte. Wie kann ich obdachlose Menschen unterstützen? Was tue ich bei antisemitischer oder rassistischer Gewalt? Wie verhalte ich mich bei Polizeigewalt? Die bunten Plakate mit konkreten Ratschlägen wurden seit Sommer im Kiez verteilt, zum Beispiel in Geschäften und öffentlichen Einrichtungen ausgehängt.

Die Kampagne wird getragen vom  Aktionsbündnis Solidarisches Kreuzberg, von der Gemeinwesenarbeit im Graefekiez, am Urbanhafen, im Dragonerareal, von Kiezanker 36, Kotti e.V. und vielen anderen Initiativen und engagierten Privatpersonen im Kiez. mog61 hat sich von Beginn an daran beteiligt. Der Verein unterstützt KiezcouRAGE, da er sich schon seit seiner Gründung für ein starkes und besseres Miteinander im Kiez engagiert und klar Position bezieht für Achtung, wechselseitigen Respekt und gegen jede Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit.

Die bunten Plakate können im Nachbarschaftshaus in der Urbanstraße, im Kiezanker 36, am Bauwagen "Planbude" am Urbanhafen, im Stadtteilzentrum Familiengarten und im Buchladen Schwarze Risse abgeholt werden. mog61 e.V. hilft derzeit mit, die Texte ins Französische, ins Englische, ins Arabische und in Leichter Sprache zu übersetzen. Im November soll noch eine Broschüre zu der Kampagne herauskommen. Auch Plakate zu anderen Themen, Workshops und weitere Veranstaltungen sind geplant.