Der “Tagesspiegel” hilft!

mog61 Miteinander ohne Grenzen e.V. sammelt mehr als 100 gespendete Fahrräder ein

Marianne, Martina und Marie waren tagelang unterwegs. In Lichterfelde, Zehlendorf, am Wannsee, in Reinickendorf, Charlottenburg, Britz, Spandau, Schmargendorf. "Überall waren wir", berichten sie. In ganz Berlin haben sie gebrauchte Fahrräder eingesammelt, die der Verein mog61 Miteinander ohne Grenzen e.V. instand setzen lässt und sodann an Geflüchtete verschenkt - vor allem, aber nicht nur aus der Ukraine. Allein in diesen ein, zwei Wochen kamen an die hundert Räder zusammen.

Verantwortlich für die vielen Spenden war der Berliner "Tagesspiegel". Redakteur Gerd Nowakowski hatte Mitte Juni einen schönen Artikel über unseren Verein geschrieben. Über unser ukrainisches Kochbuch, über die Nähwerkstatt und über "Ukramobil", unsere Fahrradaktion. Als der Text dann Anfang Juli auch noch im gedruckten "Tagesspiegel" erschien, konnte sich mog61-Vorsitzende Marie Hoepfner vor Telefonanrufen kaum mehr retten: Viele Abonnenten hatten den Text gelesen, erinnerten sich an das eine oder andere unbenutzte Rad im Keller und wollten es nun an geflüchtete Menschen verschenken.

Es waren schöne, gut erhaltene Räder. Und mit den Fahrrädern trafen wir ihre Besitzer. Darunter viele ältere Menschen: Da war die Frau gestorben und der traurige Ehemann konnte jetzt mit ihrem Rad nichts mehr anfangen. Erinnerungen tauchten auf, ganze Lebensgeschichten. "Wir sind jetzt über 80, da fahren wir nicht mehr mit dem Fahrrad", erklärte ein sympathisches Ehepaar ein wenig bedauernd. Manche entschuldigten sich schier dafür, dass Räder vom langen Herumstehen zuweilen einen Platten hatten.

Wir möchten ihnen allen ganz herzlich danken. Für ihre Fahrräder, die in gute Hände kommen werden, für ihre Großzügigkeit und ihre Geduld. Wir bedanken uns auch beim "Tagesspiegel" - ganz besonders bei "Tagesspiegel"-Redakteur Gerd Nowakowski. Er hat uns wirklich sehr unterstützt und einen tollen Job gemacht. Bei der großen Fahrrad-Verteilaktion am 22. Juli im Nachbarschaftshaus (NHU) in der Urbanstraße 21 war er freundlicherweise mit dabei und hat erneut einen wunderbaren Text geschrieben, den Kollegin Corinna von Bodisco zusätzlich noch im Newsletter für Friedrichshain-Kreuzberg veröffentlichte. Danke auch dafür! An diesem Nachmittag haben wir so viele Räder verschenkt wie nie zuvor. Im Hof des NHU waren viele glückliche Gesichter zu sehen - darüber berichten wir an anderer Stelle noch ausführlich. Danke an alle, die mitgeholfen haben!