Fünf Blumenbeete schmückt mog61 e.V. mit diesen Farben
Vor einiger Zeit waren wir im Britzer Garten, den wir sehr mögen, und haben dort den Bereich mit den "Themenbeeten" entdeckt. Wir wussten bisher nicht, dass es dort solche Themenbeete gibt. Und bei dieser Gelegenheit wurde uns überhaupt erst klar, dass das, was unser gemeinnütziger Verein mog61 Miteinander ohne Grenzen e.V. seit ein paar Jahren auf fünf von insgesamt elf Blumenbeeten an der Gneisenaustraße ausprobiert, eigentlich auch Themenbeete sind: Variationen in Gelb und Blau.
Die Idee hatte sich eher zufällig ergeben, dass dort nur - oder vor allem - gelbe und blaue Pflanzen wachsen dürfen. Das sollte keine Werbung für den Edeka-Supermarkt gegenüber sein, auch nicht für die FDP. Am ehesten hat es noch mit den Nationalfarben der Ukraine zu tun, weil ein Vereinsmitglied dort zweimal Urlaub gemacht hat und von den kilometerweiten Sonnenblumenfeldern, dem hellblauen Himmel, dem lodernden Gelb der nächtlichen Gewitter und der Feuer auf den Stoppelfeldern im Herbst mächtig beeindruckt war. Gelb und Blau knallen gewaltig gegeneinander!
Aber Blumenbeete sind keine einfache Angelegenheit. Was wächst überhaupt auf diesem kargen, malträtierten Boden? Was hält die heftigen West-Ost-Böen auf der breiten Straße aus? Die sommerliche Trockenheit? Welche Farben passen zueinander? Was blüht wann und was möglicherweise zur gleichen Zeit? Und was kann letztendlich überleben - trotz Hundepisse, weggeworfenen Pizzakartons, Plastikflaschen, Zigarettenstummeln, Kronkorken und anderem Müll?
mog61 e.V. widmet sich schon eine Weile dem Thema "Gelb und Blau" und ist stolz, hier einige prominente Protagonist*innen präsentieren zu können. Auf den Fotos von oben nach unten:
Unser Feldrittersporn (Consolida regalis) hat sich letztes Jahr umfänglich selbst ausgesät und überraschte im Juni durch ein wunderbares blaues Blütenmeer. Eigentlich ist er auf Getreideäckern zuhause, inzwischen aber sehr selten geworden. Wir vermuten, dass sich auch etwas Consolida ajacis dazugesellt hat.
Königskerzen mögen wir sehr. Besonders eindrucksvoll ist die Großblütige Königskerze (Verbascum densiflorum), aber die verwandte Windblumen- (Verbascum phlomoides) und Schwarze Königskerze (Verbascum nigrum) sind ebenfalls hübsch anzusehen. Letztere ist gar nicht schwarz, sondern hat nur violette Staubgefäße. Der Gewöhnliche Natternkopf (Echium vulgare) war letztes Jahr deutlich eindrucksvoller, hat sich dann selbst vermehrt und muss erst noch etwas wachsen. Aber was für ein edles Blau!
Sehr stolz sind wir auf die elegante Ackerglockenblume (Campanula rapuncoloides), die dieses Jahr zum ersten Mal bei uns blüht. Wiesensalbei (Salvia pratensis) und Leinkraut (Linaria vulgaris) passen wunderbar zusammen. Das Echte Leinkraut ist ein ganz gewöhnliches Unkraut, das an Wegrändern, Bahndämmen oder auf Schutthalden wächst. Mit seinen hübschen, zweifarbigen Blüten schaut es wie ein Löwenmäulchen aus! Und dann freuen wir uns noch sehr über Johanniskraut (Hypericum perforatum) und die Gemeine Ochsenzunge (Anchusa officinalis) - auch diese beiden sind in diesem Sommer erstmals unsere Gäste. Herzlich willkommen!
