Das etwas andere Straßenfest

Ohne mog61 Miteinander ohne Grenzen e.V. gäbe es sicher kein Straßenfest in der Mittenwalder Straße - aber ohne die Idee zu einem solchen Straßenfest gäbe es wahrscheinlich auch gar keinen mog61 e.V. Als eine Handvoll Anwohner 2011  in der damaligen "Cantina Orange" zusammenkam und überlegte, wie sie ein bisschen mehr Leben in ihren Kiez bringen könnten, war das der erste große Plan, der sich schließlich herauskristallisierte und dann auch zur Vereinsgründung führte: Wir machen ein eigenes Straßenfest!

Nun existieren in Berlin viele Straßenfeste und auch um die Gneisenaustraße herum gibt es einige davon - das große Straßenfest zum Karneval der Kulturen auf der Blücherstraße zum Beispiel oder das Bergmannstraßenfest, das inzwischen in die Kreuzbergstraße umzog. Aber es sollte ein anderes, ganz besonderes Straßenfest werden. Ohne die vielen Stände mit Billig-T-Shirts und Billig-Portmonees, ohne überteuertes Essen und Trinken, ohne Plastik-Krimskrams, den ohnehin niemand braucht.

Die Kriterien waren schnell gefunden: Das Fest sollte nicht-kommerziell sein mit Angeboten möglichst zum Selbstkostenpreis, natürlich inklusiv und barrierefrei, es sollte von Menschen aus dem Kiez für die Menschen im Kiez und darüber hinaus veranstaltet werden. Mit einer Bühne für Live-Musik und vielen Mitmachspielen - einem Zauberer, Kinderschminken, Karatevorführung, Capoeira oder Wachsmalkreidemalen. Und weil der Verein "keine Grenzen" kennt, sollte auch das Fest "ohne Grenzen" sein - also für alle Menschen, ohne Rücksicht auf Alter, Herkunft, Religion, sexuelle Orientierung oder eine Behinderung.

Das erste Straßenfest fand am 16. Juni 2013 statt. Seit 2014 wird das Mittenwalder Straßenfest jedes Jahr am ersten Samstag im September veranstaltet, im Jahr 2019 am 7. September, 12-22 Uhr. Wie alle anderen mog61-Aktivitäten auch wird es komplett ehrenamtlich organisiert. Die Mittenwalder Straße ist dann zwischen Gneisenau- und Fürbringerstraße für den Verkehr gesperrt, am nördlichen Ende steht die große Bühne, davor etwa 40 bis 50 Stände. 2019 wurde am gleichen Wochenende die ART Kreuzberg ausgerichtet. Deswegen nutzten zwei Künstlerinnen die Gelegenheit, ihre Werke auf dem Fest zu präsentieren.

Für das Straßenfest hat mog61 e.V. inzwischen viele Auszeichnungen erhalten - zuletzt 2018 den ersten Preis des Netzwerks Nachbarschaft in der Kategorie "Bildschöne Nachbarschaft“. Schirmherrin ist die Kreuzberger Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann. Im Herbst 2020 musste unser Straßenfest leider ausfallen - wir begingen den Termin statt dessen im kleinen Kreis vor Georges Späti und hoffen jetzt auf ein coronafreies nächstes Jahr.

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Straßenfest 2019: Die große Bildergalerie