Die Songtexte

Muddi: Geh deinen Weg

Blick ich zurück: Seh ich ein kleines Mädchen, was nur kämpfte / Blick ich zurück: Seh ich, wie sie das kleine Haupt nur senkte / Blick ich zurück: Seh ich den Schmerz in ihrem Gesicht / Blick ich zurück: Da steht das Mädchen schon vor Gericht

Blick ich zurück: Da liegt der Silberlöffel angebrannt / Blick ich zurück: Niemand hatte es erkannt / Blick ich zurück: Ständig lief sie vor die Wand / Und hatte für den Suizid das Messer in der Hand, Mann

Blick ich zurück: Sie bekam oft Prügel / Der Familienvater war das Übel / In der Nacht kam er öfter in ihr Zimmer / Jetzt liegt sie da … Gebrochen voll Gewimmer

Geh deinen Weg und lauf ihn einfach weiter, weiter / Schau nicht zurück, denn das macht dich auch nicht reifer, reifer / Schaust du zurück, dann siehst du die Vergangenheit / Schaust du nach vorn … Da ist die Zukunft … und das nicht weit

Blick ich zurück: Seh ich die Hilflosigkeit / Blick ich zurück: Dann hör ich, wie sie schreit / Blick ich zurück: Seh ich verlorene Zeit / Blick ich zurück: Seh ich nur unendliches Leid, Mann

Geh deinen Weg und lauf ihn einfach weiter, weiter / Schau nicht zurück, denn es macht dich auch nicht reifer, reifer / Schaust du zurück, dann siehst du die Vergangenheit / Schaust du nach vorn … Da ist die Zukunft … und das nicht weit

 

Muddi: Kleiner Junge

Er ist n kleiner Junge und im Herzen superzart / doch offen auf der Straße da macht er voll auf hart / für Anerkennung geht er rauben, hörte auf, an sich zu glauben / kein Hoffnung, keinen Glauben, stattdessen geht er heute rauben

Von der Mutter ungewollt, schmiss man ihn in sein Leben / er fand niemals seinen Platz, war von Gewalt umgeben / der Vater trank sehr viel und schlug ihn oft bewusstlos / er hatte keinen Halt, sein Leben einfach trostlos

Er ist ein kleiner Junge, fühlt sich einsam und allein / doch nur im dunklen Zimmer fängt er manchmal an zu weinen / er würde gerne, ja so gerne ein braver Junge sein / doch nebenan, da schreit der Vater ... er igelt sich ein

Eine Zeitlang später geht er verheult an seinen Schrank /zieht sich die schwarze Maske und seinen Schlagring an / klettert aus dem Fenster voller Wut und ohne Trost / er geht nun Leute schlagen, doch am liebsten wär er tot

Trifft sich mit seinen Atzen und zieht andre Leute ab / doch tief in seinem Herzen trägt er ein Massengrab / nach außen krasser Gangster und im Herz ein kleines Kind / ich find's so Scheiße, wenn im Leben das Unrecht gewinnt

Er kommt nach Haus, will klettern leise in sein Zimmer / will nur noch schlafen, doch er sieht im Lichterschimmer / aggressiv und besoffen der Vater wartet wie immer / mit der Hand zur Faust geballt in seinem Zimmer

 

Öxl: Frei, Glücklich & Ich

Paar Jahre her, da ging es andern n bisschen besser als mir / Lag im Krankenhaus und durch die Chemotherapie keine Haare mehr / Ich hielt mein Handy in der Hand und schaute alte Bilder an / Mama Mia, Du warst doch damals so ein hübscher Mann

Papperlapapp, woher die Angst? / All das, was ich hab; all das, was ich kann! / Ich habe eines gelernt und ich halte mich daran: / Lebe nur einmal, habe JETZT alles in der Hand

Jetzt steh ich hier, wieder kerngesund / Mach das, was ich will, mit nem Lachen auf dem Mund / Es ist mir so viel mehr wert, meine Leidenschaft zu leben / als Dinge zu tun, die mir rein gar nichts geben – außer Geld

denn Geld kommt schon wieder, Zeit leider nicht / Und ich singe dieses Lied immer für mich / Um mich zurückzuerinnern, um mich ans Glück zu erinnern / Um das zu sehn, was ich für selbstverständlich nehm

Bin gesund und hab ein Lachen im Gesicht / Bin in Deutschland zuhause und selbst wenn nicht / Dann gibt es so viele Gründe, das Leben zu lieben / Und wenn ich das mal nicht seh, dann liegt’s an meiner Perspektive

Jetzt steh ich hier, wieder kerngesund / Mach das, was ich will, mit nem Lachen auf dem Mund / Es ist mir so viel mehr wert, meine Leidenschaft zu leben / als Dinge zu tun, die mir rein gar nichts geben – außer Geld

Sing ich dieses Lied, die Zeit tickt still und leise / Sing ich dieses Lied auf meine Art und Weise / Sing ich dieses Lied, mein Leben, meine Reise / Sing ich dieses Lied, lebe auf meine Art und Weise

Oh man, ich lach, Deine Meinung ist egal. Ich mach’s, / wie ich’s mach und am Ende zähln wir mal Lachfalten im Gesicht / Eins, drei, unendlich. Nicht normal, aber an sich / Frei, Glücklich & Ich … Oh …

 

Öxl: Jamaica

Neulich auf Jamaica, kurz vor Sonnenuntergang / Ein netter Rastafari nahm mich in Empfang / Seite an Seite, zwei Welten zusammen / Lachten wir beide gen Sonnenuntergang

Tropische Düfte, wir tauschten uns aus / Lauwarme Lüfte, der Mond geht auf / Er lachte so herrlich, so warm und so ehrlich, / Ich fing an zu zweifeln am Leben daheim

Was brauchen wir zum Glücklichsein? / Wir finden wir Zufriedenheit? / So viel Luxus, so viel Geld, / an dem die Menschlichkeit zerschellt / Und wir schauen aufs Meer

Er erzählt mir von den Bäumen, von den Wirkungen der Frucht / Die eine lässt dich träumen, die andere nimmt dir deine Luft / Erzählt von Konstellationen, von all den Sternen da oben / Dem Gürtel des Orion in einer anderen Welt hinterm Horizont

Und dann fragt er mich: Wie ist‘s bei dir zuhaus / Habe vieles gehört, jeder hat Auto und Haus / Ich drehe mich zu ihm und schau ihm tief ins Gesicht / So etwas wie heute Abend, das haben wir alles nicht

Was brauchen wir zum Glücklichsein? / Wir finden wir Zufriedenheit? / So viel Luxus, so viel Geld, / an dem die Menschlichkeit zerschellt / Und wir schauen aufs Meer

Muddi und Öxl

am 01.12.2018

im House of Life

Muddi (aka Claudia Russo) ist seit einem Jahrzehnt schwer krank und die meiste Zeit auf den Rollstuhl angewiesen. Hanfprodukte sind mittlerweile fast die einzigen Medikamente, die ihr Körper verträgt. Ihren Künstlernamen „Muddi“ oder „Str8muddi“ bekam sie, als sie versuchte, Kids mit Rap-Alben und Graffiti-Workshops von der Straße zu holen und dazu zu bringen, dass sie das Heroin besser bei ihr in der Toilette entsorgen.

Echo Muddi

Für mich war das Konzert etwas Besonderes. Etwas, wo ich dachte, dass ich sowas gar nicht mehr schaffe oder erleben kann. Ich denke immer noch gern daran zurück und schöpfe Kraft daraus. Richtig toll fand ich, dass ich eine CD machen durfte. Auch wenn ich alles mit Handy und Diktiergerät in einem Seniorenwohnheim aufnehmen musste, konnte ich meine Gefühle als Geschenk für Freunde und Fans festhalten. Es ist toll, was ihr macht; und ich sage von Herzen Danke!

Öxl (aka Victor Marnitz) aus Wismar erkrankte nach dem Abitur an Lymphdrüsenkrebs und sieht nach seiner Heilung die Welt mit anderen Augen. Damals zog er mit der Gitarre in der Hand los und tourt seitdem als Straßenmusiker durch ganz Europa. Er covert gern Songs von John Mayer, komponiert aber auch immer mehr eigene Lieder. Öxl ist in den sozialen Medien präsent und hat eine immer umfangreichere, schnell wachsende Fangemeinde.

Öxl
Echo Öxl

Auch wenn die Räumlichkeit etwas kahl wirkte, war hingegen das Publikum zwar klein, aber toll und aufmerksam. Marie von mog61 hat die Sache wunderbar „gemanaged“ und mir als Künstler das Gefühl gegeben, als wäre ich in sehr guten Händen.