Miteinander gegen Corona!

Grafik: Center for Disease Control and Prevention,

Das Corona-Virus ist längst in Deutschland angekommen, es ist in Berlin angekommen und es ist auch bei mog61 e.V. angekommen. Da wir als Verein viele öffentliche Veranstaltungen organisieren - wie zum Beispiel das Straßenfest, die Bühne zur Fête de la Musique und Aktivitäten zum Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. Mai - trifft uns das hart. Wir hatten ein wunderschönes Jazz-Konzert am 2. Mai im Nachbarschaftshaus in der Urbanstraße mit Aki Takase und Alexander von Schlippenbach geplant, wir hatten uns zur diesjährigen Fête eine ganz besonders spektakuläre Aktion überlegt, wir wollten uns mit Zero Waste beschäftigen - dies alles muss jetzt verschoben werden.

Aber unser Motto "Miteinander sind wir stark" gilt natürlich auch in solchen schwierigen Zeiten. Dabei nehmen wir wahr, dass unser Ziel, Brücken zu schlagen, Kontakte herzustellen, Menschen mit verschiedenem kulturellen, religiösen oder sozialen Hintergrund einzubeziehen, zu verbinden und eben gerade nicht auszuschließen, angesichts des Virus sehr kompliziert geworden ist und sich fast ins Gegenteil zu verkehren scheint: Gerade ein in normalen Zeiten erwünschter realer sozialer Kontakt kann jetzt sehr gefährlich werden. Dies gilt besonders für Menschen mit Behinderungen oder sonstigen Einschränkungen, für Ältere und Kranke, auf die wir jetzt besonders achten müssen.

Aber helfen kann man sich - vor allem dank der elektronischen Medien - auch ohne, dass man sich unbedingt real begegnen, dabei anhusten oder schlimmstenfalls anstecken muss. mog61 legt natürlich nicht die Hände in den Schoß. Unter dem Titel "Miteinander, füreinander, gemeinsam gegen Corona!" wollen wir mithelfen, die Ausbreitung des Virus zu verlangsam und dabei den Mut, die gute Laune und auch das Zusammengehörigkeitsgefühl im Kiez nicht zu verlieren (eine ausführliche Darstellung der Aktivitäten findet sich hier).

  • Wie andere auch bieten wir Hilfe an beim Einkaufen, Hund spazierenführen, Müll runterbringen oder sonstigen Aktivitäten. Wer das im Moment nicht machen kann, weil er in Quarantäne ist oder Angst vor Ansteckung hat, kann sich an mog61 wenden. Umgekehrt suchen wir Menschen im Kiez, die sich mit engagieren wollen. Wir verstehen uns dabei auch als eine Art Kontaktbörse, um gleichsam Angebot und Nachfrage zueinander zu bringen.
  • Obdachlose und sonstige Bedürftige haben es im Moment besonders schwer. Wir haben bereits einen Gabenzaun errichtet, der von uns regelmäßig mit kleinen kostenlosen Geschenken bestückt wird.
  • Es entsteht derzeit eine umfängliche Diskussion um den Nutzen von Mundschutz-Masken. Diese sind seit Wochen überall ausverkauft. Sie schützen zwar den Träger nicht unbedingt gegen das Virus, können aber sehr wohl das Risiko für andere reduzieren, falls er sich selbst infiziert hat, ohne es überhaupt zu wissen. Eine solche Maske ist ein "Akt der Höflichkeit", sollte einen nicht in falscher Sicherheit wiegen, aber macht durchaus Sinn. Bei mog61 hat sich eine Gruppe gebildet, die einfache Mund-Nase-Maskeen näht. Mitstreiter*innen sind noch gesucht!
  • Außerdem soll eine regelmäßige virtuelle Plauderecke eingerichtet werden, also ein Termin, vielleicht zweimal die Woche, wo sich Menschen aus dem Kiez per Video oder Audio über ihre Sorgen, Nöte, Fragen und Erkenntnisse austauschen können. Ein Ersatz für das abendliche Bierchen in der Eckkneipe, aber auch ein Anlaufpunkt, wenn einem vor lauter Zuhausebleiben schier die Decke auf den Kopf fällt.
  • Falls die Kontaktsperre nicht verschärft wird, stehen demnächst auch einige botanische Arbeiten an, was den Blumenbewuchs rund um den U-Bahnhof Gneisenaustraße angeht. Stichwort: Stockrosen, Königskerzen, Natternkopf, Nachtkerzen, Feldrittersporn, Lupinen, Ringelblumen, Glockenblumen, Wiesensalbei, Karthäusernelke und hoffentlich reichlich Klatschmohn. Allzu viel Geheimnisse wollen wir hier nicht verraten, aber wer offenen Auges draußen unterwegs ist, wird im Sommer hoffentlich einiges blühen sehen.

Bleibt alle gesund!