Mit den besten Wünschen für das Neue Jahr!

mog61 Miteinander ohne Grenzen e.V. blickt zurück und voller Hoffnung auf 2021

Der gemeinnützige Verein mog61 Miteinander ohne Grenzen e.V. wünscht allen ein glückliches, erfolgreiches und vor allem gesundes Jahr 2021 und bedankt sich bei allen, die uns im vergangenen Jahr unterstützt haben – sei es finanziell, materiell, mit tatkräftigem Engagement oder durch Zuspruch und moralischen Rückhalt.

Sie alle haben dazu beigetragen, dass mog61 e.V. trotz Corona-Pandemie und den damit verbundenen Herausforderungen alles in allem auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2020 zurückblicken kann. Mit vielen Höhepunkten – von dem Inklusions-Konzert im Live-Stream im Nachbarschaftshaus bis zu unserem ambitionierten Covid-19-Projekt “Miteinander, füreinander, gemeinsam gegen Corona!”. Nicht zuletzt wegen der zahlreichen öffentlichen Würdigungen, die das Engagement von mog61 e.V. erfuhr, war 2020 auf eine ganz besondere Art ein ereignisreiches Jahr für uns – trotz, aber auch gerade wegen Corona!

Noch eine Sache war in diesem Jahr schwer zu verkraften: Das Berliner Pflegewohnheim House of Life in der Blücherstraße ist seit dem 30.06.2020 für immer geschlossen. Mit dem dazu gehörenden Förderverein House of Life e.V. haben wir leider unseren wichtigsten Kooperationspartner verloren.

 


Einsichten 2020

Aktive Teilnahme an die Nacht der Solidarität: In der Nacht vom 29. auf den 30. Januar 2020 wurden unter der Leitung der Senatsverwaltung in Berlin erstmals obdachlose Menschen, die nachts auf der Straße schlafen, gezählt und befragt. Berlin folgte damit als erste deutsche Stadt dem Beispiel von Paris und New York. Für mog61 war es selbstverständlich, bei der “Nacht der Solidarität” mitzumachen. Wir haben uns in einem eigenen Zählteam zwischen 22 und 24 Uhr einen vorgesehenen Abschnitt des Landwehrkanals vorgenommen. Hierfür befand sich das zuständige Zählbüro im Nachbarschaftshaus in der Urbanstraße.

Aufbau eines Netzwerks mit namhaften Kooperationspartnern aus Inklusions-Szene und Zivilgesellschaft: Zu den Teilnehmern gehören unter anderem KulturInklusionsStammtisch Berlin (kurz KIS Berlin), das Landesnetzwerk Bürgerengagement, das Netzwerktreffen Teilhabe ältere Menschen, der Fachkreis Interkulturelle Öffnung, die Kiezrunde Gneisenau und das Aktionsbündnis Solidarisches Kreuzberg.

Inklusiv unterwegs: Im Rahmen des Projekts “Inklusiv unterwegs!” hat mog61 Miteinander ohne Grenzen e.V. in Kooperation mit dem Evangelischen Blindendienst Berlin eine junge blinde Frau namens Nesreen bei einer Wanderfreizeit in Bad Blankenburg (Thüringen) begleitet und unterstützt.

Nominierung für den Blauen Bär 2020 und Teilnahme an der Preisverleihung: Mit dem Europapreis “Blauer Bär” ehrt das Land Berlin jährlich beispielhaftes Europa-Engagement von Berliner Initiativen, sei es als Einzelne oder in einer Gruppe. mog61 e.V. hat mit seiner Europa-Broschüre in Leichter Sprache an dem Wettbewerb teilgenommen.

Teilnahme an den Sperrgutmärkten am Südstern: Die Sperrgutmärkte helfen – Umwelt und Stadtbild zuliebe – wilde, illegale Lagerung von Sperrgut und Müll im öffentlichen Raum zu vermeiden. Daher unterstützt mog61 seit Jahren die vom Nachbarschaftshaus Urbanstraße organisierten Sperrgutmärkte am Südstern.

Unser Kiez blüht: mog61 e.V. kümmert sich seit Sommer 2019 um insgesamt elf Beete vor allem im Bereich des U-Bahnhofs Gneisenaustraße. Zuvor war das vernachlässigtes Straßenbegleitgrün, jetzt blühen dort Stockrosen, Feldrittersporn, Klatschmohn, Kartäusernelken, Königskerzen, Lupinen, Ringelblumen und alle möglichen andere Schönheiten. Unsere Aktivitäten werden vom Straßen- und Grünflächenamt des Bezirks ausdrücklich unterstützt.

Kiezwoche 2020 und Auszeichnung bei “Jede Wiese zählt”: Mit unserem Urban-Gardening-Projekt haben wir dieses Jahr erstmals an der Kiezwoche 2020 teilgenommen. Im Herbst wurden wir im Rahmen des Wettbewerbs “Jede Wiese zählt” vom Netzwerk Nachbarschaft in Hamburg mit einem Preis ausgezeichnet.

Rassismus-Debatte: Der gewaltsame Tod des schwarzen US-Bürgers George ­Floyd durch einen US-Polizisten hat eine weltweite Protestwelle gegen Rassismus ausgelöst. mog61 e.V. wollte mit dem Beitrag “Rassismus muss sichtbar werden!” am Diskurs teilnehmen und auch hierzulande für das Thema sensibilisieren.

Grabpflege für ehemalige Bewohner*innen des House of Life: mog61 übernimmt die Grabpflege für ehemalige Bewohner*innen des House of Life auf dem Friedrichswerderschen Friedhof. Gespräche über eine zukünftige Nutzungsvereinbarung mit der FSE-Pflegeeinrichtungen gGmbH und Herrn Wagner und Frau Körber von Ev. Friedhofsverband Berlin Stadtmitte fanden bereits statt.

Notausstieg für kleine Tiere: mog61 hat sein Herz für Eichhörnchen und andere kleine Tiere entdeckt. Damit sie in den vielen Waschbeton-Wasserbecken auf den Friedhöfen am Halleschen Tor nicht ertrinken, sondern im Fall des Falles wieder hinausklettern können, haben wir die Becken in Zusammenarbeit mit der Friedhofsverwaltung mit praktischen Ausstiegshilfen versehen.

Breakathon KuDiBa: Kultur Digital Barrierefrei (KuDiBa) war der erste inklusive 48-Stunden-Online-Hackathon von Handiclapped-Kultur barrierefrei e.V., um Barrieren für kulturelle Teilhabe abzubauen. mog61 nahm daran aktiv teil und stand insbesondere für Fragen zu barrierefreien Konzerten, Inklusions-Projekten, Straßenfesten und zur Leichten Sprache zur Verfügung.

Tag der Inklusion in Nachbarschaftshaus: Das jährliche Jazzfest im Nachbarschaftshaus in der Urbanstraße sollte eigentlich schon Anfang Mai anlässlich des Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung begangen werden. Wegen der Corona-Pandemie musste es zunächst verschoben werden, fand dann aber doch am 27. November 2020  statt – als Live-Stream ohne Publikum und unter Beachtung strenger Abstands- und Hygieneregeln. Ziel der Veranstaltung mit großen Namen der deutschen Free-Jazz-Szene ist es jedes Jahr, Menschen zu erreichen und anzusprechen, die sich sonst nicht oder kaum mit dem Thema Inklusion befassen.

Miteinander, füreinander, gemeinsam gegen Corona: Die ambitionierteste und am Ende wohl auch erfolgreichste Aktivität in diesem schwierigen Covid-19-Jahr war unser solidarisches Corona Projekt “Miteinander, füreinander, gemeinsam gegen Corona”. Wir haben es initiiert, um mitten in der Pandemie ein Zeichen für Zusammenhalt und Mitmenschlichkeit zu setzen und um auf diese Weise dem Virus etwas entgegensetzen. Zu unseren Hilfsaktionen gehörte Nachbarschaftshilfe im Alltag durch Sammeln und Verteilen von Essen an Bedürftige genauso wie eine virtuelle Plattform, die als regelmäßiger Online-Treffpunkt während des Höhepunkts der Corona-Krise genutzt wurde.

Wir haben mehr als 1300 Mund-Nasen-Masken genäht und kostenlos an Menschen verteilt, die einer Risikogruppe angehören oder eine systemrelevante Tätigkeit ausüben, sowie an soziale Organisationen und auch an Bedürftige und Geflüchtete.

Ein zentraler Bestandteil des Projekts waren unsere Corona Care Pakete als unbürokratische Soforthilfe für Obdachlose und andere Menschen, die besonders unter der Covid-19-Pandemie zu leiden haben. Dank der großzügigen Unterstützung von Gewerbetreibenden, Handelsketten und vielen ehrenamtlichen Helfern war es uns möglich, im Sommer 300 Baumwolltaschen voller nützlicher Dinge und im Winter noch einmal mehr als 400 solcher Taschen zu verteilen – dazu viele Schlafsäcke, Decken, Toilettenpapier und 200 separate Raucher- oder Hundepäckchen.

Unsere Corona Care Pakete waren als eine Art Notration gedacht. Sie enthalten leckere Würstchen, Reiswaffeln, Marmelade, Kekse und viele andere Süßigkeiten. Dazu Hygieneartikel wie Toilettenpapier, Seife, Duschgel, Zahnbürste und Zahnpasta und natürlich eine Mund-Nasen-Maske. Im Winter kamen noch Mützen, Schals, Handschuhe, Socken und eine Thermosflasche hinzu. Dazu Zigaretten, Tabak, Einwegrasierer, Rasierschaum und leckere Sachen für Hunde – für Obdachlose oft wichtige Bezugspunkte und Kameraden.

Außerdem haben wir Gabenzäune eingerichtet oder bestückt mit Spenden für Obdachlose und Bedürftige in unserem Kiez. An dieser Stelle bedanken wir uns erneut bei allen, die uns bei unseren Aktionen geholfen haben – nicht zuletzt und stellvertretend für alle anderen bei den dm-Drogeriemärkten in der Hauptstraße in Schöneberg und am Bahnhof Südkreuz, die uns im Rahmen der Aktion “HelferHerzen” und “Wunschbaum” sehr großzügig unter die Arme griffen.


Aussichten 2021

Wir würden an dieser Stelle so gerne schreiben: Lasst uns nach den Strapazen von 2020 gemeinsam einen positiven Blick in die Zukunft werfen und auf Projekte, die wegen Corona in diesem Jahr nicht umgesetzt werden konnten: die Fête de la Musique und das sich daran anschließende Projekt “Rhythmus der Großstadt”, das jährliche Straßenfest in der Mittenwalder Straße, unser geplantes Märchenbuch, die Produktion eines Schattenspiels, einen Musikworkshop mit Aki Takase und Alexander von Schlippenbach – und das alles unter den Bedingungen von “Zero Waste”.

Leider geht das nicht. Wie andere auch können wir dieses Jahr wegen Corona schlecht planen. Relativ sicher ist, dass bis Sommeri alle unsere Veranstaltungen wohl nur digital bzw. im Live-Stream stattfinden werden. Wegen der neuen Impfstoffe und weil wir auf die bekannten Hygiene- und Abstandsregeln zur Pandemie-Bekämpfung setzen, blicken wir trotzdem voller Hoffnung auf 2021.

Marie Hoepfner (Vorsitzende mog61 e.V.)