Im vergangenen Jahr haben wir uns im Rahmen unserer Möglichkeiten immer wieder um das Straßenbegleitgrün an der Ecke Gneisenau- / Mittenwalder Straße gekümmert. Angesichts des Karnevals der Kulturen, diverser Müllablagerungen, der langen Trockenheit im Sommer und des Mehltaus, der im Herbst leider überfallartig unsere Lupinen befiel, war das keine einfache Angelegenheit. Aber es hat sich doch gelohnt: Für sein Engagement zum Schutz der Artenvielfalt hat mog61 2019 im Rahmen der Aktion "Jede Wiese zählt" die Janosch-Plakette bekommen! Und das freut uns wirklich sehr, nicht nur weil der Janosch-Frosch so lustig und zufrieden aussieht.
Das mit dem Artenschutz ist vielleicht ein bisschen hoch gegriffen. Aber tatsächlich tummeln sich schon auf einem kleinen Fleckchen Grün eine Menge Tiere. Blattläuse sowieso, dann kommen die Marienkäfer, welche erstere fressen, und dann die Ameisen, welche letztere davon abhalten wollen. Ameisen scheinen Blattläuse als eine Art Haustier zu halten und da gefällt es ihnen natürlich gar nicht, wenn sie von den Marienkäfern verspeist werden. Oder von deren Larven, die sogar noch ein wenig größer sind und aussehen wie Mini-Ungetüme.
Käfer rennen über die Erdoberfläche, Regenwürmer sind immer ein gutes Zeichen, ab und zu schaut ein Schmetterling vorbei, Bienen auch (oder jedenfalls Insekten, die so ähnlich aussehen - siehe links oben). Nachts werden die Mäuse wach und fressen die Glockenblumen, was nicht wirklich erwünscht und im Sinne des Erfinders ist, aber irgendwie ja auch wieder ein Beitrag zum Artenschutz. Mal ganz abgesehen von den sich stundenlang paarenden Marienkäfern und der Wespenkönigin, die im Herbst unter Baumhaselblättern einen Unterschlupf für den Winter sucht. Und das alles geschieht nur ein paar Meter entfernt von einer vierspurigen, vielbefahrenen Durchgangsstraße, mitten in Groß-Berlin.
Wir freuen uns über die Janosch-Plakette und nutzen die Vegetationsruhe im Winter, um darüber nachzudenken, was möglicherweise der nächste Sommer bringt. Versprochen!
