Wie mog61 Miteinander ohne Grenzen e.V. Pflanzen zum Reden bringt
Der gemeinnützige Verein mog61 Miteinander ohne Grenzen e.V. ist bekannt dafür, dass er sich immer wieder etwas Neues einfallen lässt. Diesmal hatten wir eine ganz besondere Idee. Wir kümmern uns, wie sich inzwischen herumgesprochen hat, um einige Blumenbeete rund um den U-Bahnhof Gneisenaustraße. Für uns und für die Blumen ist das ein harter Job. Seitdem der Ost-Zugang zur U-Bahn wieder geöffnet ist, häuft sich auf dem Beeten der Müll. Pizzaverpackungen, Flaschen, Kronkorken, Zigarettenschachteln, Mund-Nasen-Masken, Servietten, Taschentücher. Blumen werden abgerissen oder zusammengetreten, Elektroroller liegen in der Gegend herum. Aber es bleiben auch immer wieder Menschen stehen und wundern sich über die hübschen Pflanzen. Manche fragen sogar: "Was ist das? Stockrosen? Aber das sind doch gar keine Rosen? Malven? Ahhh!"
Nun liegt es uns fern, einen sauber geordneten botanischen Garten mit kleinen Schildchen und lateinischen Pflanzennamen anzulegen. Aber ein bisschen informieren, was da eigentlich wächst und wie schön und selten es ist, wollen wir schon. Deshalb haben wir im Sommer zunächst kleine Hinweise angebracht, dass der Verein mog61 diese Beete betreut. Falls sich jemand beschweren will oder mithelfen oder gießen oder einen Vorschlag hätte, welche Blumen ihm lieber wären. Und dann dachten wir, dass schließlich das Zeitalter der Digitalisierung angebrochen ist, und erfanden das Sprechende Blumenbeet.
An jedem Beet gibt es jetzt einen speziellen QR-Code und wer sein Smartphone mit der Kamera draufhält, erlebt eine Überraschung - zu bücken braucht man sich dazu gar nicht. Am besten, ihr schaut selbst vor Ort vorbei und probiert die verschiedenen QR-Codes aus. Wenn das zu mühsam ist, verschafft auch das Bild rechts unten einen ersten Eindruck. Ja, das ist derzeit noch ein Experiment, vielleicht engagieren wir später einmal professionelle Sprecher:innen und es ist auf Dauer auch ein Problem, dass der Bewuchs vieler Beete sich im Laufe eines Jahres sehr schnell ändert. Die Idee lässt sich jedenfalls ausbauen. Erste Reaktionen sind bisher positiv. Kein geringerer als Felix Weisbrich, der Chef des Straßen- und Grünflächenamtes des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg, hat dem Sprechenden Blumenbeet zugehört und war voll begeistert.