Auszeichnung für das Straßenfest in der Mittenwalder Straße 2017

 

unser Verein wurde zum Jahresende wieder Sieger des Bundeswettbewerbs „Die schönsten Nachbarschaftsaktionen 2017“.

Außer dieser Auszeichnung hat der Verein als besondere Auszeichnung für vorbildliche Treffpunkte gelebter Nachbarschaft

auch in diesem Jahr „Die Janosch- Plakette“ für das Straßenfest bekommen (Siehe Bild). Hiermit sprach die Jury von Netzwerk Nachbarschaft dem Verein seine Anerkennung aus für außergewöhnliches nachbarschaftliches Engagement im Wohnumfeld.

 

 

 

 

 

 

Straßenfest 2017

Frei nach dem Motto „Vielfalt statt Einfalt!“ veranstaltete der Verein mog61Miteinander ohne Grenzen e.V., kurz mog61e.V. zum fünften Mal ein nichtkommerzielles Straßenfest. Das Fest im Zeichen der Vielfalt, Toleranz und Demokratie fand am 2. September von 12 bis 22 Uhr in Berlin Kreuzberg 10961 statt.

Trotz der schlechten Wettervorhersage spielte dann letztlich selbst das Wetter noch mit.  Zum Auftakt gab es richtig Sonnenschein mit blauem Himmel und relativ warme Temperaturen, nur einmal am Nachmittag zogen dunkle Wolken auf und brachten kurzfristig Regen. Es herrschte den ganzen Tag ein reges Kommen und Gehen: Tausende Menschen kamen zusammen, konnten neue Kontakte knüpfen und die Vielfalt unseres Viertels genießen. An den zahlreich aufgestellten Tischen mit Sitzgelegenheiten traf sich dann die Nachbarschaft zum Beisammensein und Austausch.

Akteure aus der Nachbarschaft boten ein lebendiges und bewegtes Programm bis in die Abendstunden. Es gab mehr als 40 Stände von engagierten Nachbarn, Vereinen, Initiativen und Parteien im interkulturellen Bereich zu Themen wie Inklusion, Freiwilligenengagement, Flüchtlings- und Afrikahilfe sowie Senioren. Gewerbetreibende sowie Bewohner aus dem Kiez präsentierten sich mit Kunsthandwerk und selbst gemachtem Schmuck, boten Massagen oder andere Services an. Kinder erwartete ein Kinderparcours, Kinderschminken und -malerei, Aikido, sowie Auftritte eines Zauberers und seiner bunten Luftballonskulpturen und vieles mehr. Die geschminkten Kinder und Besucher konnten sich vor Ort fotografieren lassen und mit Hilfe eines Druckers die so gemachten „Selfies“ kostenlos mit nach Hause nehmen. Es gab eine Fahrrad Werkstatt, wo durch Nachbarn kostenlos kleine Reparaturen oder Sicherheitschecks am Fahrrad vor Ort durchgeführt wurden. Umrahmt wurde das Geschehen von internationalen Essensangeboten und künstlerischen Events sowie Live-Musik-Auftritten von zumeist lokalen Bands und Künstlern.

Das Fest wendete sich an alle Bevölkerungsgruppen und wurde in erster Linie von Mitgliedern des Vereins, Anwohnern, und im Kiez ansässigen Gewerbetreibenden gestaltet. Anwohner aus anderen Stadtteilen waren ebenso willkommen. Aktivitäten und Infostände waren gemeinsam mit und von Menschen mit und ohne Behinderung geplant und durchgeführt.

Das mog61e.V. Straßenfest basiert auf dem gemeinsamen Gedanken aller Mitwirkenden, ohne Profit ein schönes Fest zu gestalten. Um jedem die Teilnahme zu ermöglichen, dürfen bei unserem nichtkommerziellen Straßenfest Essen und Getränke nur zum Selbstkostenpreis bzw. mit geringem Gewinn angeboten werden. Ferner sind die Standpreise bewusst niedrig gehalten, damit jeder genussvoll teilnehmen kann – sei es als Standbetreiber oder als Besucher.

Das Straßenfest ist jedes Jahr ein großer Erfolg. Menschen aller Couleur kommen zusammen um zu feiern. Und dies hat durchaus Tradition bis zu 5.000 Menschen feiern jährlich mit uns.

Der Erfolg und die sehr gute Resonanz bei Jung und Alt auf das diesjährige Fest zeigte uns, dass unser multikulturelles Straßenfest dabei ist, sich zu einem beliebten Anlaufpunkt zu entwickeln.

Dieses Jahr wollte mog61e.V. ferner mit dem Straßenfest als Kiez-Event zur Förderung der kulturellen Vielfalt, Nachbarschaftshilfe und Wahlverwandtschaften zur bevorstehenden Bundestagswahl punkten. Dazu lud mog61 e.V. die Kandidaten der im Bundestag vertretenen Parteien: CDU, SPD, LINKE, B90/Grüne ein, sich direkt mit ihren potentiellen Wählern zu treffen. Im Rahmen einer von Anwohnern moderierten Podiumsdiskussion bot sich den Kandidaten die Gelegenheit, sich selbst vorzustellen und die Verbindung zwischen „großer“ Bundespolitik, für die sie bei der Wahl antraten, und unseren lokalen Anliegen herzustellen.

Dies sollte kein Versuch sein, unterschiedliche heillose Talkshow-Formate zu imitieren, sondern Anwohnern die Möglichkeit bieten spezielle Anliegen zu den Themen Integration, Mieten und Verdrängung, Toleranz und Inklusion, Sport und Bewegung an die Politiker heranzutragen.

Dahinter stand auch die grundlegende Idee, Menschen zu motivieren, wählen zu gehen.  Wir als mog61 wollten mit dieser Aktion einen weiteren Raum für ein Miteinander ohne Grenzen zu Wahlzeiten eröffnen!

Neben den Bundestagskandidaten gab es auch prominenten Besuch durch Hans-Christian Ströbele und Monika Hermann, der Bezirksbürgermeisterin und Schirmherrin des Straßenfests.

Hauptziel der Aktion ist es nunmehr, eine Gemeinschaft entstehen zu lassen, in der Menschen gemeinsam aktiv werden, niemand ausgrenzt wird und die Fähigkeiten jedes einzelnen unabhängig von Altersgruppe genutzt werden kann.

Ein weiteres Ziel ist auch Partizipationsmöglichkeiten an Politik und Gesellschaft aufzuzeigen, Kompetenzen zur politischen und gesellschaftlichen Beteiligung zu vermitteln und die Motivation zur Mitwirkung zu stärken – gerade auch bei denjenigen, die sich abgehängt und ausgeschlossen fühlen.

Der Verein möchte all jene nach Kräften unterstützen, die sich für Förderung der Toleranz und den Austausch zwischen Menschen mit und ohne Behinderung, mit unterschiedlichem nationalen, kulturellen und sozialen Hintergrund engagieren wollen und die sich für stabile Nachbarschaften einsetzen.

Gemäß unserem Motto „Zusammen sind wir stark“ fördern unsere Aktivitäten den aktiven Austausch miteinander. So ermöglichen wir Begegnungen durch die gemeinsame Vorbereitung, Begleitung und Durchführung von Veranstaltungen, bei denen sich jeder nach seinen Fähigkeiten einbringen kann.

2017 hat unser Verein die Bezirksmedaille Friedrichshain- Kreuzberg sowie die Nominierungsurkunde für den deutschen Engagement Preis entgegengenommen.